Bis auf den letzten Stuhl besetzt war das Café Aller im Gifhorner Cardenap: Auf Einladung der Gifhorner Flüchtlingshilfe durfte ich dort gemeinsam mit Martin Wrasmann und unserer niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt über Flucht, Migration und Integration sprechen.
Fest steht für mich, dass wir langfristige Lösungen brauchen und damit Klarheit für alle schaffen. Mit Übergangslösungen ist niemandem geholfen – weder den Gifhornern noch den Geflüchteten!
Sowohl die Akteure der Gifhorner Flüchtlingshilfe als auch Geflüchtete selbst wollten vor allem eines wissen: Wie geht es weiter? Gleich zu Anfang machte Martin Wrasmann deutlich, dass die eigentliche Herausforderung jetzt erst beginnen würde. Besonders strukturelle Probleme und Bearbeitungsstau bei den Behörden sorgen immer wieder Frust in der Flüchtlingshilfe. Trotz intensiver Bemühungen aller Beteiligten erscheint der Integrationsprozess wie ein „Hamsterrad“ – ohne spürbaren Fortschritt für die Betroffenen selbst.
Dabei würde für viele der geflüchteten Menschen die dauerhafte Unsicherheit über den Aufenthaltsstatus sehr integrationshemmend wirken, erklärte Martin Wrasmann. Dem konnte Cornelia Rundt nur beipflichten und verwies auf die komplexe Struktur, die hinter der Bearbeitung von Asylanträgen und Einwanderungsprozessen steckt. Dort entstehen Verzögerungen und Probleme, die dringend aufgelöst werden müssen – beispielsweise durch bundeseinheitliche Regelungen und ein Migrationsgesetz.
Neben der Kinderbetreuung bei Sprachkursen sowie der Anerkennung ausländischer Qualifikationen wurden auch kulturelle Unterschiede und damit verbundene Probleme angesprochen. Unsere Sozialministerin machte deutlich, dass unsere Werte und Normen nur dann wirken können, wenn wir sie selber leben – in Sachen Gleichstellung genauso wie in der Familie und auch der Familienpolitik. Recht hat sie!